ursprünge

Mein Eindruck ist, dass eine Vorstellung von erst drei “Elementen” und später ‘1+3’, im Kontrast zu vier gleichwertigen Elementen plus einem fünften Element, ‘4+1’, wie von Aristoteles definiert, unterschwellig schon lange vor der Geschichtsschreibung und den griechischen Philosophen durch die Zeitalter hindurch präsent gewesen sein könnte.

Kurz gesagt wäre ‘1’ zu dem geworden, was die Dinge in Bewegung setzt, Energie, Feuer, und ‘3’ hätte sich zu Luft-Wasser-Erde entwickelt, den Aggregatzuständen gas-flüssig-fest. Farben wären implizit das helle Grün von Kätzchen und explizit Weiss-Rot-Schwarz in der Reihenfolge einer reifenden Maulbeere gewesen, mit Wurzeln in prähistorischen Kulten um das Feuer und wahrscheinlich um den Mond herum, sowohl als die einzige Schöpfungsgöttin als auch in Dreieinigkeit, weltweit.

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Die ersten benannten Farben in praktisch allen Sprachen waren weiss-rot-schwarz, als die Farben des Feuers (Licht): schwarz als dunkel, weiss als hell, und rot als die Farben des Feuers von Flamme bis Glut, gelb bis rot. Das Feuer, die erste grosse Entdeckung der Menschheit, wäre anfangs in einem aufgehäuften Aschehügel (weiss) um einen Kern aus glühender Kohle (rot um schwarz) aufbewahrt worden. Es hätte wohl auch Kulte um das herum gegeben, am wahrscheinlichsten um eine universelle “weisse” Mond-/Feuer-Schöpferin/-Göttin. Im alten Griechenland wurden Opfer ins Feuer gegeben, und das erste Opfer wurde immer Hestia, der Göttin des Herdes, dargebracht.

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Eine der frühesten indischen Upanishaden, die Chandogya Upanishad, die mindestens auf das Jahr 700 v. Chr. zurückgeht, bezieht diese drei Farben auf “Elemente”: rot-Feuer, weiss-Wasser und schwarz]-Erde, wahrscheinlich auch, weil Wasser transparenter (und damit “heller”) und Asche “flüssiger” ist als Erde bzw. Kohle. Es scheint, dass von einem gewissen Zeitpunkt an Rot stattdessen mit Luft assoziiert wurde, und die Göttin wäre zur Repräsentantin von Feuer und Mond als Herrscherin einer Dreifaltigkeit von Luft-Wasser-Erde oder Himmel, Meer und Unterwelt geworden. Die Farben, die Antiochus von Athen um das zweite Jahrhundert n. Chr. den Elementen zuordnete, waren entsprechend gelb-Feuer, weiss-Wasser, rot-Luft und schwarz-Erde, und zumindest die heutigen Symbole sind Dreiecke.

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Im Gegensatz zu Aristoteles’ Modell, das a priori auf berührbaren Eigenschaften in der äusseren Welt beruht, bezieht das vorliegende Modell auch Dinge im Inneren des Geistes mit ein. In der äusseren Welt könnten emo und ero über Feuer/Erde auf “Energie/Materie” abgebildet werden mit Materie aufgeteilt in ihre 3 Haupt-Aggregatzustände fest-flüssig-gasförmig.

Könnte vielleicht im Inneren emi, da ‘Zustände’ ruhen suggeriert, ‘1’ sein und könnte vielleicht eri in 3 ‘Geisteszustände’ aufgeteilt werden, woraus sich 8 ‘Elemente’ ergeben würden, ähnlich den Trigrammen des I Ging ?

Siehe die Sektion psyche für eine mögliche Erklärung, warum es in der Kultur zunächst nur drei “Proto-Elemente”, schwarze Erde (ero), weisses Wasser (emi) und rotes Feuer (eri+emo) gegeben hätte.

spuren

  • Könnten drei Haupt-Aggregatszustände der Materie aussen aus dem Modell abgeleitet werden, oder müssten diese über experimentelle Fakten hinzugefügt werden, wie die Beobachtung, dass die Freiheit innen grösser zu sein scheint als aussen, was zu passiv/aktiv, weich/hart usw. führte ? Und in ähnlicher Weise für drei Geisteszustände im Inneren ?

    Vielleicht die Elemente innen↔aussen spiegeln, und irgendwie das, was gespiegelt wurde, natürlich mit ero/eri zu ‘Zuständen’ gruppieren ?

    Aussen ruht Feuer praktisch nie, wohingegen Festkörper, Flüssigkeiten und Gase augenscheinlich ruhen können. Könnte vielleicht innen emi mit dem verbunden werden, was praktisch niemals ruht ?

    Aussen haben fest-flüssig-gasförmig zunehmende Freiheitsgrade. Könnte vielleicht eri ähnlich aufgeteilt werden, vielleicht von Erinnerungen via verschiedenen Arten von strukturierten Gedanken zu freier Vorstellung ? Aussen “Feuer/Erde-Wasser-Luft”, innen “Wasser/Erde-Luft-Feuer” ?

    Innen können viele Dinge willentlich abgerufen werden, aber Gefühle normalerweise nur indirekt, indem man die Umstände abruft, unter welchen die Gefühle zuvor auftraten. Bewusstes Denken sowie aussen etwas ändern kann Gefühle beruhigen.
  • Im I Ging sind die Pole von ‘1+3’ Vater-Mutter bzw. Himmel-Erde plus ihre 3 Töchter und 3 Söhne. Ähnlich hatten Kronos und Rhea 3 Töchter und 3 Söhne, und ihre Eltern Ouranos und Gaia waren ebenfalls Himmel (oder Berg) und Erde.
  • Mutter Maria könnte als Wasser gesehen werden, plus einer männlichen Luft-Trinität (Vater-Feuer, Sohn-Erde, Geist-Luft ?). Und jede kulturelle Schöpfung könnte somit als dreifaltige Luft, inspiriert von einer Wassermuse, gesehen werden, wie in der Odyssee, im Wesentlichen das, was auf Englisch als (männliche) “human condition” bezeichnet wird ?
  • Wenn man vier Münzen wirft, besteht eine 50%ige Chance, ‘3+1’ zu erhalten, eine 37.5%ige Chance, ‘2+2’ zu erhalten und nur 12.5%, ‘4+0’ zu erhalten. Selbst wenn die Münzen statistisch schief sind, ist ‘3+1’ immer wahrscheinlicher als ‘2+2’, und ‘4+0’ wird erst dann zum wahrscheinlichsten Ergebnis, wenn sie etwa 1:4 schief sind. Also wann immer es 4 Dinge in der Natur gibt, ist die Wahrscheinlichkeit a priori hoch, dass sie als ‘3+1’ auftauchen.

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  • Zeit und Raum erscheinen als ‘1+3’. Ihre Homogenität impliziert die Erhaltung von Energie und Impuls. Die Isotropie des Raumes impliziert die Erhaltung des Drehimpulses, während die Zeit nicht invariant gegenüber einer Umkehrung ist, da die Entropie niemals abnimmt.

    Die vier bisher bekannten Naturkräfte (bei Alltagsenergien), die elektromagnetische, die starke, die schwache und die Gravitationskraft, erscheinen als “3+1”, da die Gravitation die einzige ist, die eng mit der Raumzeit verwoben ist und keine Quantentheorie besitzt.
  • Ruht Raum, weil er ‘da ist’, bewegt sich Zeit, weil sie ‘fliesst’ ? Könnten die 3 Haupt-Aggregatzustände der Materie aussen (ero) und die 3 Raumdimensionen (ruhen aussen, ero) also beide fundamental mit dem Erlebnis bewussten Lebens verbunden sein ? Und in ähnlicher Weise innen ?

    Definitiv surreal, vielleicht sich im Kreis drehend, und doch …

    Ich hatte diese Idee am 12. Juli 2023 um etwa 09:10 in Wollishofen, als ich morgens zur Arbeit fuhr und von Leimbach kommend links in die Hauptstrasse mit der Tramlinie einbog.
  • In The Animate and the Inanimate (Das Belebte und das Unbelebte, 1925) beobachtet William James Sidis, dass unbelebte Vorgänge lebendig erscheinen können, wenn die Zeit umgekehrt wird, und verwendet dazu das Beispiel von Quecksilbertropfen, die auf einer Metalloberfläche zusammenfliessen und dann mit der Oberfläche verschmelzen. Zeitlich umgekehrt, würden die Quecksilbertropfen scheinbar aus der Metalloberfläche herauswachsen und sich wie lebende Zellen teilen.
  • Eine Dreifaltigkeit besteht aus 3 Teilen und einer Einheit, also wird aus 3 fast automatisch 3+1 und aus 4 wird 4+1, oder ein Paar+Baby wird 2+1.

    Siehe auch die pythagoreische Tetraktys weiter unten. Das Bild für das Universum könnte sich von einem Hügel via Tetraeder/Pyramide zum Dodekaeder in Platons Timaios entwickelt haben, mit zunehmendem Fokus auf die Zahl 5, die mit der Venus in Verbindung steht, aufgrund der fünf Stationen der Venus auf einem fünfzackigen Stern, der wiederum mit dem Goldenen Schnitt, mit Harmonie, Schönheit, Rundheit verbunden ist.
  • Bevor es die Schrift gab, blieben Mythen nur erhalten, wenn sich die Menschen an sie erinnerten und sie jüngeren Generationen weiter erzählten. So überlebten nur Geschichten, die den Menschen wirklich am Herzen lagen. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie Mythen unbedingt bewusst und analytisch verstanden hatten. In gewisser Weise sind Mythen eine Art informelle Naturgesetze, die alle möglichen Erfahrungen in eine Geschichte verdichten. Die Erforschung solcher unbewussten oder sogar absichtlich verschleierten Hinterlassenschaften erstreckt sich über Zeitalter und ist auch nach Freud und Jung noch nicht abgeschlossen.

    Die Menschen, die in alten Kulturen lebten, waren nicht wegen dieser Assoziation zu ‘alt’ einfach weise; sie waren eher jung und frisch im Vergleich zu uns, die wir so weit in die Geschichte zurückblicken können. Aber sie waren auch noch näher an der ‘Quelle’ und wussten noch Dinge, die seither verloren gegangen sind oder vielleicht nie ausdrücklich niedergeschrieben wurden. Manche Dinge waren damals auch wirklich archaisch, einfacher und brutaler; siehe zum Beispiel Homers Ilias und Odyssee.

    Im Leben sind sich Situationen kurz nach der Geburt und kurz vor dem Tod oft ähnlich, so dass die frühen Antworten den späten näher sein könnten als erwartet, auch ohne zyklische ‘Wiedergeburt’ oder ‘unsterbliche Seelen’.
  • Der Komplex mit ‘1+3’ und den Grundfarben ist sehr reichhaltig und schön, aber auch ein ‘Fass ohne Boden’ und passt nur zum Teil hierher, daher hier nur paar wesentliche Punkte, und siehe meinen Artikel “White-red-black and the “green” goddess” (“Weiss-rot-schwarz und die grüne Göttin”) unter artemis für mehr.
  • Eine der ältesten altindischen Upanishaden, die Chandogya Upanishad (um 700 v. Chr.), spricht von drei Farben des Feuers: feuer-rot, wasser-weiss und erde-schwarz.

    “Die rote Farbe des [groben] Feuers ist die Farbe des [ursprünglichen] Feuers; die weisse Farbe des [groben] Feuers ist die Farbe des [ursprünglichen] Wassers; die schwarze Farbe des [groben] Feuers ist die Farbe der [ursprünglichen] Erde. So verschwindet vom Feuer das, was gemeinhin als Feuer bezeichnet wird, wobei die Veränderung nur ein Name ist, der aus der Sprache entsteht, während die drei Farben (Formen) allein wahr sind.” (6.4.1, übersetzt auf engl. von Swami Nikhilananda)

    Diese drei Farben, die anscheinend in allen frühesten Kulturen, die in der Lage waren, sie aufzuschreiben, als erste Farben auftauchen, repräsentieren höchstwahrscheinlich ein eher archaisches Konzept von Farbe als Licht/Feuer, wie folgt.

    Ohne Licht keine Farben; Feuer erzeugt Licht; also wäre Farbe stark mit Licht verbunden; daher die grundlegenden Gegensätze Weiss (hell) und Schwarz (dunkel), plus die Farbe(n) des Feuers, rot-orange-gelb. Wasser ist durchsichtig, Erde ist oft undurchsichtig, Asche ist “flüssiger” als Kohle, daher Wasser-weiss und Erde-schwarz.

    Im Altgriechischen hatten die Wörter für schwarz/weiss, mélas/leukós, noch, vielleicht sogar in erster Linie, die Bedeutung von dunkel/hell; das Wort für rot, pyrrós, bedeutet wörtlich die Farbe des Feuers.

    Mit anderen Worten, kein Feuer wäre schwarz gewesen, es anzünden rot, und Feuer/Licht würde bei weiss gesättigt.
  • Die ersten 3 der 4 Reiter der Apokalypse haben die Farben weiss-rot-schwarz. Die Farbe des vierten ist chlōrós im Altgriechischen, also verwandt mit Chlorophyll, der Substanz, die Blätter grün macht. Farblich war es wahrscheinlich ein blasses Grün/Gelb, wie neue Pflanzentriebe oder auch die Farbe eines Leichnams.

    Im Märchen um Baba Yaga tauchen drei Reiter auf, weiss-Tag bei Tagesanbruch, rot-Sonne wenn die Sonne aufgeht, schwarz-Nacht wenn es dunkel wird. Sie alle sind ausdrücklich Diener von Baba Yaga, die auch drei Paar helfende Hände hat, was sie als die dreifache Mondgöttin Hekate-Artemis ausweist, die sowohl eine Göttin des Todes als auch der Geburt ist und in der Mythologie auch als Hebamme fungiert.

    Die Idee dahinter ist, dass der Mond das herrschende Licht am Himmel ist, weil er allein sowohl am Tag als auch in der Nacht erscheinen kann und sogar die Sonne während einer totalen Sonnenfinsternis verdunkeln kann. In der Folklore ist das Haus der Baba Yaga beweglich und steht auf Hühnerbeinen, wobei der Hahn wiederum ein Symbol für Feuer ist.
  • Der rote Spatz in Bukowskis Pulp erinnert daran, an das Feuer in der Aussenwelt, das der Funke des Lebens und das physische Ende desselben wäre, in seinen drei Zuständen der Materie (im Gegensatz zu innen, mit, wie bereits suggeriert, einem dreieinig-luftigen Dichter plus Wassermuse) ?
  • Gegen das Ende von Apuleius’ Der goldene Esel (um 150 n. Chr.) begegnet Apuleius der Göttin Isis bei Vollmond am Meer kurz nach Mondaufgang:

    “Ihr vielfarbiges Gewand war aus feinstem Leinen; ein Teil war gleissend weiss, ein Teil krokusgelb, ein Teil leuchtend rot, und um den ganzen Saum hing eine gewebte Bordüre aus Blumen und Früchten, die sich im Winde wiegte. Doch was mir mehr als alles andere ins Auge fiel, war der tiefschwarze Schimmer ihres Umhangs. […] Er war am Saum und überall sonst mit glitzernden Sternen bestickt, und in der Mitte strahlte ein voller, feuriger Mond.” (Kapitel 17, übersetzt auf engl. von Robert Graves)

    Kurz darauf beschreibt sie sich selbst:

    “[…] Mutter der Natur, umfassende Herrin der Elemente, erste Nachkommenschaft der Zeiten, höchste Macht/Gottheit/ Königin, Königin der Toten, erste/beste (Himmels-)Gottheit, einheitliches Gesicht der Götter und Göttinnen, deren himmlisch leuchtende Gipfel, salzige Meeresbrisen [und] die Toten unten in der Erde, schweigend weinend, noch immer von mir regiert werden. Eine einzige/einzigartige Göttin in vielfältigen Gestalten, mit wechselnden Riten, vielen Namen, die überall auf der Welt verehrt wird.” (übersetzt von mir)

    Es könnte sein, dass sie damit sagen würde, dass sie über Himmel, Meer und Erde herrscht, wie Zeus, Poseidon und Hades, also eine Dreifaltigkeit von Luft-Wasser-Erde, was sie potenziell zum Feuer machen würde.

    Der Astrologe Antiochus von Athen und der Arzt Galenus von Pergamon ordneten um die Zeit des Apuleius Farben bzw. Körpersäfte den Elementen zu, wobei sie sich auf ältere Wurzeln stützten, die zumindest teilweise auf Hippokrates zurückgehen: Weiss dem Wasser (Schleim, phlegmatisch), Schwarz der Erde (schwarze Galle, melancholisch), Gelb dem Feuer (gelbe Galle, cholerisch) und Rot der Luft (Blut, sanguinisch), die Farben des obigen Kleides der Isis, plus Sterne und Mond für das runde fünfte Element am Himmel.

    Dies deutet insgesamt darauf hin, dass vielleicht irgendwann einmal die Luft den Platz des Feuers in der Feuertrinität eingenommen hat, wie in der Chandogya Upanishad, vielleicht über den Atem als eine Mischung aus Luft und Feuer, wie in Pneuma, oder vielleicht wie das indische Aum (Om), plus vielleicht Wasser.

    “grün” mond (herrscht)
    weiss tag wasser
    rot sonne feuer
    schwarz nacht erde

    “energie” feuer gelb
    flüssig wasser weiss
    gas luft rot
    fest erde schwarz

  • In der Alchemie, auch etwa seit mindestens etwa der Zeit, in der Apuleius lebte, glaubte man, dass der Wandel der Materialien zum Stein der Weisen schwarz-weiss-gelb-rot wäre, d.h. Erde-Wasser-Feuer-Luft, was ungefähr der Reihenfolge der Leichtigkeit der Elemente und ihrer relativ geschichteten Erscheinung auf der Erde entspricht. Es ist offenbar auch die Reihenfolge der Elemente in den vier Aufgaben, die Venus Psyche in Der Goldene Esel gibt. All dies hat altägyptische Wurzeln, mit Osiris, Isis, Horus, Seth, Nephthys usw., sowie mit dem alten Handwerk der Herstellung von falschen Edelmetallen und Edelsteinen.
  • Feuer muss die Menschheit sehr beeindruckt haben, denn es ermöglichte es, sich warm zu halten und nachts Licht zu haben, Essen zu grillen, zu kochen und zu backen, mit der Zeit Töpferwaren zu brennen und Metalle zu schmieden. Es wurde sogar spekuliert, dass das leichter verdauliche gegrillte Fleisch es den Menschen ermöglichte, grössere Gehirne zu entwickeln. Vermutlich wussten die Menschen zunächst nicht, wie sie selbst Feuer machen konnten, so dass Bäume, von denen man wusste oder glaubte, dass sie Blitze anziehen, heilig gewesen sein könnten. Da der Blitz vom Himmel kommt, wären die “Feuer” am Himmel, d.h. Sonne, Mond, Planeten und Sterne, mit feuerspendenden Himmelsgottheiten identifiziert. Daher wäre die Hauptgottheit am Himmel gewesen, höchstwahrscheinlich der Mond. Der Mond kann rund sein wie Früchte und Beeren, aber auch schlank und spitz wie Blätter, und er kann von der Form eines “Kätzchens” bis zur runden Form einer reifen Frucht wachsen. Attribute einer solchen Gottheit könnten also die Früchte gewesen sein, die an solchen heiligen Bäumen in den Farben des Feuers reiften, wie Maulbeeren oder ähnliche.

    Alles in der Natur, was nicht weiss-rot-schwarz war, wäre zunächst namenlos gewesen: grün, blau, braun, blasse Farben wie der Mond, schimmernde Farben; oft Farben, die etwas signalisieren, das nicht überlebenswichtig ist, weder Nahrung noch Gefahr. Dies könnte erklären, warum die Farbe Grün erst spät in die Sprachen einging, obwohl sie in der Natur so vorherrschend ist. Formen und Farben von Früchten könnten sich an die Vorlieben ihrer Konsumenten angepasst haben und jene wiederum ihre sexuell attraktiven Körperteile an Früchte.

    Ich stelle mir ein Kind in der Vorgeschichte vor, das nachts in den Armen seiner Mutter auf einem Baum sitzt und versucht, den Mond am Himmel zu “pflücken”, so wie es zuvor Früchte pflückte und schon früher Nahrung von den ähnlich runden Brüsten seiner Mutter zu bekommen pflegte, was auch durch ihre “roten” Brustwarzen signalisiert wurde; also die sanfte, weiche Rundheit der Mutter, die so eng mit dem Mond und den Farben des Lebens/Feuers verbunden ist.
  • Robert Graves in der Einführung von Griechische Mythologie:

    “Das vorzeitliche Europa kannte keine (männlichen) Götter. Die Grosse Göttin wurde als unsterblich, unveränderlich und allmächtig erachtet, und das Konzept der Vaterschaft war noch nicht ins religiöse Denken eingeführt worden. Sie nahm sich Liebhaber, aber zum Vergnügen, nicht um ihren Kindern einen Vater zu geben. Die Männer fürchteten, verehrten und gehorchten der Matriarchin; der Herd, den sie in einer Höhle oder Hütte hütete, war das früheste soziale Zentrum, und die Mutterschaft das wichtigste Geheimnis. So wurde das erste Opfer eines öffentlichen griechischen Opfers stets der Hestia des Herdes dargebracht. Das weisse anikonische Bildnis der Göttin, das vielleicht ihr am weitesten verbreitetes Emblem ist und in Delphi als Omphalos oder Nabelstein erscheint, könnte ursprünglich den aufgehäuften weissen Hügel aus dicht gepackter Asche dargestellt haben, der glühende Holzkohle umschloss, was das einfachste Mittel ist, um Feuer ohne Rauch aufzubewahren.”

    Wiederum eine Abfolge weiss-rot-schwarz, Asche-Glut-Kohle, deren Wurzeln mit ziemlicher Sicherheit weit in die Vorgeschichte zurückreichen. Das Dreieck als Berg, auf dem die Götter lebten, wo der Blitz eher einschlug, um nicht von Vulkanen zu sprechen, oder der Berg als Pyramide oder die Symbole für die Elemente und so vieles mehr.

    Siehe auch 20.2 und 90.3 in Griechische Mythologie über Omphalos, Dreifüsse, weiss-rot-schwarz, Kreta, die Mondkuh Io und mehr.
  • Das fünfte Element ist rund wie der Mond und die zyklische Bewegung am Himmel; wenn das erste Element Feuer ist, dann ist es auch das fünfte in einem Kreis der Elemente, daher ist die Mondgöttin auch eine “höhere Oktave” des Feuers. Von den drei Göttinnen Hera, Athene und Aphrodite übergibt Paris den Apfel an Aphrodite (Venus), denn wenn man einen Apfel halbiert, erhält man einen fünfzackigen Stern, wie die fünf Stationen der Venus im Laufe von 8 Jahren, wo auch Sonne und Mond ziemlich genau zu denselben Positionen zurückkehren.
  • In ihrem Artikel “Red, White, and Black in Symbolic Thought: The Tricolour Folk Motif, Colour Naming, and Trichromatic Vision” (“Rot, Weiss und Schwarz im symbolischen Denken: Das dreifarbige Volksmotiv, die Farbbenennung und das trichromatische Sehen”, Folklore, 123:3, 310-329, 2012) erwähnt Jessica Hemming, dass Rot typischerweise eine Farbe war, die dunkler war als frisches Blut, mehr in Richtung braun. Nun kann Menstruationsblut oft dunkler (bereits oxidiert) sein als Blut aus einer frischen Wunde, was wiederum mit dem Mond in Verbindung gebracht werden könnte.

    Siehe auch ihren Artikel “Pale horses and green dawns. Elusive colour terms in early Welsh heroic poetry” (“Bleiche Pferde und grüne Morgenröte. Schwer fassbare Farbnamen in der frühen walisischen Heldendichtung”, North American journal of Celtic studies, Band 1, Nr. 2, 189-223, 2017).
  • Robert Graves in Die Weisse Göttin (1948):

    “Ich schreibe von ihr als der Weissen Göttin, weil Weiss ihre Hauptfarbe ist, die Farbe des ersten Teils ihrer Mondtrinität, aber wenn der Byzantiner Suidas [ca. 10. Jahrhundert n. Chr.] berichtet, dass Io eine Kuh war, die ihre Farbe von Weiss zu Rosa und dann zu Schwarz wechselte, meint er, dass der Neumond die weisse Göttin der Geburt und des Wachstums ist; der Vollmond die rote Göttin der Liebe und des Kampfes; der alte Mond die schwarze Göttin des Todes und der Weissagung. Suidas’ Mythos wird durch die Fabel von Hyginus [ca. 0 n. Chr.] über ein von Minos und Pasiphae geborenes Färberkalb gestützt, das dreimal täglich auf dieselbe Art seine Farbe wechselte. Auf die Aufforderung eines Orakels hin verglich Polyidus, der Sohn des Coeranus, die Färbung korrekt mit einer Maulbeere—einer der dreifachen Göttin heiligen Frucht.” (Kapitel 4)

    Für mich würden die Farben der Göttin nicht direkt den sichtbaren Farbewechsel des Mondes während seiner Phasen spiegeln, wie man erst meinen könnte, sondern vielmehr die verborgenen Kräfte, die ihn sich ändern lassen, was das, was Graves oben schrieb, bestätigen würde:

    Die weisse Göttin wäre die Kraft, die den Neumond wieder heller (“weisser”) macht, zum Vollmond hin, vom kleinen Mädchen zur Jungfrau, dem Wachstum. Die rote Göttin wäre die fruchtbare erwachsene Frau, die menstruiert (rotes Blut); sie würde den Mond schwanger machen, den runden “Bauch” des Vollmondes. Die schwarze Göttin würde den Mond wieder dunkler (“schwärzer”) machen, zum Neumond hin, zur alten Frau hin verwelkend. Die “rote Phase” wäre etwas abstrakt, da das Blut nur bei der Menstruation zum Vorschein kommt, wenn die Trägerin nicht schwanger wird. Ich vermute, dass die Vorstellung dabei war, dass Blut und Körper des Kindes aus dem Blut gewachsen wären.

    Es wäre also erwartet worden, dass der Samen für ein neues Kind jeden Monat von irgendwann nach Neumond bis zum Eisprung um den Vollmond herum gewachsen wäre und, wenn die Trägerin nicht schwanger wurde, zu einer Menstruationsblutung um Neumond führte. Es ist jedoch zu beachten, dass der individuelle Zyklus der meisten heutigen Frauen nicht mit den Mondphasen korreliert. Der durchschnittliche Zyklus beträgt 28 Tage (variiert aber individuell sehr stark), was näher an der Zeit liegt, die der Mond braucht, um an dieselbe Stelle im Verhältnis zu den Fixsternen zurückzukehren (27.3 Tage) als zum Neumond (29.5 Tage).
  • Es sollte erwähnt werden, dass Weiss einfach deshalb die wesentliche Farbe der Göttin ist, weil es die wesentliche Farbe des Mondes im Himmel ist.
  • Die ersten griechischen Philosophen lebten in Ionien (↔Io), an der westlichen Küste Kleinasiens, und diejenigen, die die Philosophie als erste in andere Teile Griechenlands brachten, stammten ebenfalls von dort.
  • Goldener Siegelring im minoischen Stil, gefunden auf dem griechischen Festland bei der Akropolis in Mykene (ca. 1450 v. Chr.). Zeigt offenbar einen Maulbeerbaum, Sonne, Mond und Milchstrasse, drei Frauen mit Doppelaxt und Blumen und mehr. Könnten die beiden kleineren Frauen mit wulstigen, gestreiften Röcken vielleicht sogar Bienen symbolisieren ?

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    Minoische Siegel spiegeln die vermutete Masse von Attributen der Göttin im Allgemeinen nicht so genau und vollständig wider wie hier; manche zeigen z.B. zwei oder vier Frauen, aber vielleicht ist dieses hier kanonischer ? Die Doppelaxt, die so prominent in der Mitte des Siegels steht, scheint in der minoischen Kultur nur für religiöse Zwecke verwendet worden zu sein, neben vielleicht nur zur Dekoration, aber nicht als Waffe oder Werkzeug; das Material war zu schwach und es finden sich keine Gebrauchsspuren.
  • Empedokles wäre der erste gewesen sein, der von vier Elementen sprach, gemäss Aristoteles in Metaphysik (Buch I 3) und in Über Werden und Vergehen (Buch I 1).

    Spätestens seit dieser Zeit wird die erste Erwähnung von vier Elementen üblicherweise Empedokles in folgenden Fragment (DK31B6) eines Gedichts zugeschrieben, das gewöhnlich Über die Natur genannt wird:

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    Er spricht von “vierfachen Wurzeln” am Ursprung von allem, und zählt dann vier Gottheiten mit einigen Attributen auf, in dieser Reihenfolge: Zeus (blitzend/leuchtend), Hera (lebensspendend/gebärend), Aidoneus (keine Eigenschaften), Nestis (Feuchtigkeit, Tränen/Tau).

    Wenn man Gottheiten als Wurzeln der Elemente interpretiert, wäre Zeus mit seinem Donnerkeil Feuer, die schwangere Hera Erde, Hades, dessen Name “ungesehen” bedeutet, Luft und Nestis offensichtlich Wasser.

    Das Zitat stammt aus einem Werk von Aetius (1. oder 2. Jahrhundert n. Chr.), das nur indirekt in mehreren späteren, verschiedenen Autoren zugeschriebenen Werken überliefert ist. Meistens werden die Elemente auf die gleiche Weise zugeordnet wie oben von mir, sonst Erde und Luft vertauscht.

    Es ist natürlich verlockend, Zeus als weiss, die schwangere Hera als rot und Hades als schwarz zu interpretieren, in der antiken Reihenfolge einer reifenden Maulbeere, plus Nestis als grosse Göttin, zumal Nestis dieselbe Göttin sein könnte wie die ägyptische Nephthys, die Robert Graves in Die Weisse Göttin (im Kapitel Gwions Häresie) als “die ägyptische Hekate” bezeichnet.

    Oder, da Nepthys im Spinnhaus in Sais war, vielleicht im Wesentlichen die antike Schöpfergöttin Neith von Sais im Nildelta, mit dem Nil für Wasser (wie später Isis), dem Delta für das weibliche Geschlecht und einer Dreifaltigkeit, die den Nil quasi umgekehrt aus den Fäden im Delta spinnt, also auch eine Schöpfungsgöttin ?

    (Die alten Griechen identifizierten Neith mit Athene, was auch einige Einflüsse in Platons Werken erklären könnte).
  • Im alten Ägypten stand Osiris für Schwarz, die fruchtbare Erde des Niltals, sein Bruder Seth für Rot, die Wüste östlich und westlich des Tals. Die mythologische Tötung und Zerstückelung von Osiris durch Seth spiegelt vermutlich wider, dass in alten Zeiten irgendwann nach der jährlichen Überschwemmung der Boden austrocknete und zu einem Mosaik aus Schollen oder sogar zu Sand und Staub zerfiel. Glücklicherweise hätte der Nil, die weisse Isis (auch wie Milch), Osiris jedes Jahr mit dem Wasser und den frischen, fruchtbaren schwarzen Sedimenten wieder zum Leben erweckt.

    Dies ist sicherlich eine Übervereinfachung der ägyptischen Mythologie, die sich über Jahrtausende entwickelt hat, aber wahrscheinlich trifft sie doch noch einen wahren Kern.
  • Siehe diesen absolut umwerfenden Artikel des äthiopischen “Shakespeare”, Tsegaye Gabre-Medhin: The Origin of the Trinity in Art & Religion: Ethiopian Roots in the Egypto-Greek & Hebrew (Der Ursprung der Trinität in Kunst & Religion: Äthiopische Wurzeln im Ägyptisch-Griechischen & Hebräischen), auf Seite 99-120 von African Origins of the Major World Religions (Afrikanische Ursprünge der grossen Weltreligionen), ed. Amon Saba Saakana, Karnak House, 1988.

    KaBaRa zu Kabbala und Kaaba, Ägypten als Kamit (schwarzes Land), heiliger Baum, Osiris zu Moses und anderen, und so vieles mehr. Ich nehme an, Felas Song Shakara würde da auch dazu passen.
  • 1 Korinther 13,13: “Und nun bleiben diese drei: Glaube, Hoffnung und Liebe. Doch am grössten unter ihnen ist die Liebe.” Auf griechisch pístis, elpís und agápē, die auch Göttinnen sind und in Platons Philosophie prominent auftreten.

    Der Glaube könnte als Sonne, hell/weiss, Hera, interpretiert werden; die Hoffnung als Mond, dunkel/schwarz, Athene; die Liebe als Venus, feuer/rot, Aphrodite, diejenige, die den Apfel von Paris bekam. Diese Planeten sind auch die Reihenfolge der Kleider im Märchen Drei Nüsse für Aschenbrödel von Božena Němcová aus dem 19. Jahrhundert: Sonne, Mond, Sterne, was auch an das Kleid von Isis erinnert. Tatsächlich tauchen diese drei bereits im 12. Jahrhundert v. Chr. in Mesopotamien auf einer Stele auf: Venus für Ishtar, Mond und Sonne für die Götter Sin und Schamasch.

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  • Ein genauerer Blick auf die weiter oben erwähnte Passage aus der Chandogya Upanishad zeigt, dass das Wort für rot, rohitam, auch das Wort für einen weiblichen Rothirsch ist, ebenso wie Rohini der Name des roten Sterns Aldebaran, eines der Augen des Stiers im Sternbild Stier. Im antiken Griechenland waren Hirsche der Mondgöttin Artemis heilig, ursprünglich wahrscheinlich, weil das Geweih einem Feuer ähnelt. Im alten Ägypten rannte der Pharao in den ersten Dynastien zu Frühlingsbeginn, wenn das Sternbild Stier aufging, mit dem weiss-rot-schwarzen Apis-Stier zusammen. Die Mondgöttin residiert bei Geburt und Tod, sowohl als Hebamme wie auch als Todesgöttin, wenn der neue oder alte Mond wie eine Flamme oder ein Spross aussieht, oder später in der Geschichte wie ein Bogen oder eine Sichel, daher wird sie zu Frühlingsbeginn auch gefeiert, wenn die Natur wieder zu spriessen beginnt.

    Die Erstfassung von Die weisse Göttin, die Robert Graves nach Neumond im 3. Grad des Stiers im Frühjahr 1944 schrieb, trug den Titel The Roebuck in the Thicket (Der Rehbock im Dickicht). Isis als einzige Frau in Isis-Seth-Osiris wäre weiss, daher Die weisse Göttin ein passender Titel ? Heil Artemis !

    Zu erwähnen wäre hier, dass in der Astrologie der Mond im 3. Grad des Stiers als erhöht (als guter Gast) betrachtet wird, oder vielleicht um 3° herum (siehe Vettius Valens, Anthologie, Buch 3, Kapitel 4, 2. Jahrhundert n. Chr.).
  • Zu diesen Themen liesse sich noch viel mehr sagen; zum Beispiel steht Wasser-Weiss auch in enger Beziehung zu Milch und dem “Hügel”, aus dem sie kommt, oder zu Kühen und der Milchstrasse und Isis als Nil; die drei Graeae (graue Frauen) und ihr einzelnes Auge, die drei Schicksalsgöttinnen und ihr Schicksalsstoff (engl. fabric of fate); die purpurne Io wie Maulbeersaft und die berühmte Farbe, sowie das Trinken von Wein aus Amethystkelchen in der griechischen Antike; die drei indischen Gunas (Stränge, Saiten) in den Farben Weiss, Rot und Schwarz sowie die vier Varnas (Farben) der sozialen Klassen, mit zusätzlich Gelb, welche alle möglicherweise mit der altägyptischen Ma’at in Verbindung stünden; Ra als gelbe Katze mit Eselsohren, die die weiss-rot-schwarze Apophis-Schlange besiegt, welche sich um einen grünen Baum mit roten Früchten gewickelt hat, auf einem Gemälde im thebanischen Grab 359 der 20. Dynastie (12. Jahrhundert v. Chr.); um nur einige von Millionen von Beispielen zu nennen…

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    Man beachte auch, dass es möglicherweise ähnliche Darstellungen von Ra waren, die nach den Kreuzzügen zu mittelalterlichen Darstellungen von “Killerhasen” führten.
  • Eine Verbindung von den Elementen zu Feuer ist unmittelbar leichter nachzuvollziehen als eine zum Mond, was daran liegen könnte, dass dies ein Geheimnis gewesen wäre, der unaussprechliche wirkliche Name der Göttin ?
  • Platon spricht im Timaios über Farben, Aristoteles in Sinn und Venunft. Beide gehen von Schwarz und Weiss als Grundfarben aus, was wissenschaftlich insofern korrekt ist, als man durch selektives Ausblenden von Frequenzen aus dem gesamten Spektrum von Weiss alle Farben erhält, einschliesslich Schwarz und Weiss.

    Demokrit, einer der ersten Atomisten, erklärt Farben aus der mikroskopischen Struktur, z.B. Weiss als glatt, unter Verwendung der Primärfarben Weiss-Schwarz-Rot-Grün (leukós-mélas-pyrrós-chlōrós), in dieser Reihenfolge, aus denen sich alle anderen Farben zusammensetzen würden—zumindest gemäss dem, was Priskianos von Lydien im 6. Jahrhundert n. Chr. darüber weitergegeben hat, wie Theophrastus, Schüler und Nachfolger von Aristoteles, es in On Sense Perception (Über Sinneswahrnehmung) beschrieben hätte.

    Es gibt drei Arten von Farbsensoren im menschlichen Auge, für Rot, Grün und Blau, geordnet von niedriger nach hoher Frequenz. Keins davon ausgelöst (kein Licht) ist schwarz, plus rot ergibt rot, plus auch grün ergibt gelb, plus auch blau ergibt weiss, also eine Abfolge schwarz-rot-gelb-weiss oder Erde-Luft-Feuer-Wasser.

    In Platons Kritias werden die Steine der Architektur von Atlantis lokal gewonnen und haben die Farben weiss, schwarz und rot.
  • Das “Xishuipo M45-Grab” der Yangshao-Kultur in China, das auf das 4. Jahrtausend v. Chr. zurückgeht, zeigt das Mosaik eines Tigers gegenüber dem Mosaik eines Drachens, als Konstellationen am Himmel, genau die Tiere, die in China traditionell dem Westen und dem Osten zugeordnet werden. Der nächtliche Kampf von Ra mit der Schlange Apep/Apophis erinnert an Phönix und Schlange (plus Schildkröte), die in China für Süden und Norden stehen.
  • Könnte es solche Zuordnungen bereits gegeben haben, als Menschen vor vielleicht über 10’000 Jahren über die Beringsee nach Nordamerika wanderten ? Medizinrad-Symbole in den Farben schwarz-rot-gelb-weiss scheinen eine Erfindung eines Plastikschamanen aus dem Jahr 1972 zu sein. In einem Video aus dem Jahr 2010 erzählt Häuptling Arvol Looking Horse der Lakota Sioux Nation und Hüter der heiligen Pfeife und des Bündels in der 19. Generation die Geschichte der Weissen Büffelkalbfrau, die zunächst als Wolke, dann als Frau erschien und sich in ein Büffelkalb verwandelte, das die Farben schwarz-rot-gelb-weiss wechselte. Sie wurde von zwei Kundschaftern gefunden, die an Seth und Osiris erinnern, und sie ist mit Wasser und der Fruchtbarkeit des Landes verbunden, was über Isis noch mehr an das alte Ägypten erinnert.
  • In Ägypten standen die vier Söhne des Horus auch für die vier Himmelsrichtungen und bewachten bestimmte Organe als Kanopen: Leber/Mensch/Süden, Magen/Schakal/Osten, Lunge/Pavian/Norden und Eingeweide/Falke/Westen. Könnten sie direkte Vorläufer der altgriechischen Elemente gewesen sein, auch über die Medizin ?
  • Aristoteles betrachtet in Physik und Metaphysik vier “Ursachen”, die an die vier Elemente erinnern. Die Materialursache erinnert an Erde, die Formursache an Luft, die Bewegursache an Feuer und die Zielursache an Wasser.
  • Einige Fragmente von Heraklit könnten auf denselben Kreis wie Aristoteles hinweisen. DK22B76 scheint alle vier Elemente im gleichen Kreis zu erwähnen, Erde-Feuer-Luft-Wasser-Erde, aber der ursprüngliche Text kann laut Diels/Kranz (DK) in Die Fragmente der Vorsokratiker nicht mit Sicherheit wiederhergestellt werden. Siehe auch die Fragmente B31 und B36; und B90 könnte darauf hindeuten, dass Heraklit das Feuer als die primäre Substanz betrachtet hätte.
  • Siehe die pythagoreische Tetraktys und den pythagoreischen Eid. Pythagoras lebte im 6. Jahrhundert v. Chr., vor Empedokles und Hippokrates. Die Tetraktys ist ein Dreieck mit vier Punkten auf jeder Seite:

    1 punkt monade (einheit)
    2 linie dyade (kraft)
    3 dreieck/ebene triade (harmonie)
    4 tetraeder/raum tetrade (kosmos)

    Sie bezieht sich durch die Verhältnisse zwischen den einzelnen Linien auch auf die Musik, auf die Oktave (2:1), die perfekte Quinte (3:2) und die perfekte Quarte (4:3).

    Die Liste erinnert an Feuer-Luft-Wasser-Erde (von leicht zu schwer).

    Aber das oben Gesagte ist anscheinend noch mehr als sonst üblicherweise bei frühen griechischen Philosophen auf Spekulationen gebaut, da Pythagoras angeblich selbst nie etwas aufgeschrieben hatte, so dass es noch weniger glaubwürdige Quellen als sonst über seine Ansichten zu seiner Zeit gibt, oft von Legenden umgeben, die an Religion/Sekte grenzen.

    DK bemerken, dass praktisch dasselbe Wort, das Empedokles in DK31B6 für “Wurzeln” verwendet, auch im pythagoreischen Eid in DK58B15 vorkommt, wobei beide Fragmente auf Aetius Anfang CE zurückgehen, also wiederum eine Suche, die im Kreis verlaufen sein könnte.
  • Für die alten Griechen waren die alten Ägypter offenbar so etwas wie die alten Griechen in der modernen Wahrnehmung, eine bewunderte antike Kultur. Es hat den Anschein, dass die alten Ägypter die Dinge vielleicht noch geheimer hielten als die Griechen zu ihrer Zeit und sie vielleicht nur von Meister zu Schüler weitergaben ?
  • Als spielerische Anregung sei angemerkt, dass Pyramiden fünf Ecken haben, eine irdische Basis mit vier Ecken, plus eine Ecke auf der Spitze…

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    Vielleicht sogar mit Gegensätzen wie unten zugeordnet (oder vielleicht mit trocken/warm und feucht/kalt vertauscht, oder stattdessen den Seitenflächen zugeordnet), die die wärmende und trocknende Wirkung der Sonne im Laufe eines Tages widerspiegelnd, ähnlich wie das ursprüngliche Bild für Yin-Yang in China als schattige und sonnige Seiten eines Hügels ?

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    Aber wie sich Pyramiden von “einstöckigen” Mastabas über Stufenpyramiden bis zu ihrer endgültigen Form entwickelten, scheint gut erforscht zu sein. Vor allem die Tatsache, dass Sneferu die ersten drei Pyramiden ohne Stufen bauen liess und die ersten beiden Versuche scheiterten, lässt nicht vermuten, dass den alten Ägyptern zu dieser Zeit derart viel elementare Symbolik bewusst im Kopf gewesen wäre.
  • Antiochus von Athen ordnete die Elemente den Jahreszeiten zu, auf die gleiche Weise, wie ich es oben mit Seitenflächen der Pyramiden tat, wenn Winter Norden ist usw.: Frühling-Luft, Sommer-Feuer, Herbst-Erde und Winter-Wasser. Die Symbole für die vier Elemente sind Dreiecke, die an die vier Seiten einer Pyramide erinnern, so dass derjenige, der diese Symbole geschaffen hat, die Elemente vielleicht mit Pyramiden in Verbindung gebracht hätte.

    Die Symbole stehen auch für das weibliche und das männliche Geschlecht, überlagert zu einem Hexagramm “wie oben so unten” für den Verkehr zwischen Gaia (Erde) und Ouranos (Himmel). 🜂 🜁 🜄 🜃 → ✡
  • Im Timaios hört Platon nicht bei den platonischen Körpern für die Elemente auf, sondern konstruiert ausdrücklich alle ausser dem Dodekaeder (‘fünftes Element’) aus rechtwinkligen Dreiecken, eigentlich sogar als ‘1+3’, wobei die ‘1’ der Würfel (Erde) wäre.
  • Zeus, Poseidon und Hades regierten im Himmel (Luft), im Meer (Wasser) und in der Unterwelt (Erde). Leben kann in allen drei Elementen existieren, aber nicht im Feuer, ausser in der Legende der Feuersalamander.
  • In “A few new discoveries in physics” von 2002, auf Seite 20, siehe Discoveries revisited unter artemis, hatte ich Zahlen (und Elemente) mit wachsenden Einflussbereichen in Verbindung gebracht:

    1 (feuer) individuelle vorstellung
    2 (luft) logische konsequenzen
    3 (wasser) kollective wünsche
    4 (erde) realität

    In der Astrologie und ähnlichen Gebieten hat 1+3 mehr Gewicht als 2+4: Kollektive, mehr oder weniger gängige Ansichten plus individuelle Lieblingstheorien sind wichtiger als Logik und Realität, die hauptsächlich unterstützende Funktionen haben, wie z.B. genaue Berechnungen von Planetenpositionen zu liefern. Umgekehrt hat in der exakten Wissenschaft 2+4 mehr Gewicht als 1+3: Theorie und Experimente haben Vorrang gegenüber individuellen Vorstellungen und kollektiven Wünschen.

    Siehe auch Robert Pirsigs statische Qualitäten Natur-Biologie-Sozial-Intellekt-Mystik in Lila, vielleicht mit dem Hauptunterschied, dass bei ihm die ‘Luft’-Ebene ‘Sozial’ statt ‘Logik’ wäre, was wahrscheinlich eine Voreingenommenheit in mir (und ihm) offenbart, was die Interpretation des Elements Luft angeht, mehr als Kommunikation und soziale Beziehungen oder mehr als abstrakte luftige Logik mit Prämissen und Schlussfolgerungen.

    Eine Fünf, die die Realität transzendiert, könnte auch oben hinzugefügt werden, plus 6 bis 9 für Transformationen von Luft-Feuer-Erde-Wasser, 10 für Transformation von Transformation usw. Siehe z.B. das Kapitel über den Steinbock in meinem Buch Elementare Sternzeichen (2018), welches vielleicht leichter zu vermarkten gewesen wäre, wenn es den Titel Transformationen zwischen den klassischen Elementen Feuer, Luft, Wasser und Erde in den zwölf Zeichen des (westlichen, tropischen) Tierkreises getragen hätte, wenn ich nur vielleicht Planeten in Luftzeichen in meinem Geburtshoroskop und so besser entwickelte Werbe-/Marketingfähigkeiten hätte ? ;)
  • Xuan gegen das Ende des ersten Abschnitts des Tao Te King ist unmittelbar ein sehr dunkles Rot. Vielleicht schwarz/weiss für Erde/Himmel und Xuan für das Geheimnis des Lebens, symbolisiert durch das weibliche Geschlecht, das neunte Tor zum weiblichen Körper, sogar das Tao selbst ?

    Das Tai Xuan Jing aus der Han Dynastie, eine Verschelzung von Tao Te King und I Ging, ein Orakel mit 81 Tetragrammen aus ungebrochenen, einmal und zweimal gebrochenen Linien, die für Himmel, Erde und Mensch stehen, könnte auch eine nähere Betrachtung wert sein.
  • Im August 2015 hatte ich griechische Göttinnen zu Paaren von Elementen und Mondphasen zugeordnet: Artemis/Hekate der (Wieder-)Geburt/dem Tod bei Neumond als Feuer um Wasser, Hera (und Clotho) dem Wachstum als junge Frau oder Mädchen im ersten Viertel als Luft um Erde, Aphrodite (und Lachesis) dem Erblühen als reife Frau bei Vollmond als Wasser um Feuer, und Athene (und Atropos) dem Verwelken als alte Frau im letzten Viertel als Erde um Luft. Artemis/Hekate würde also sowohl das erste als auch das fünfte Element enthalten, mit 2-3-4 dazwischen, und die Elemente würden sich wie auf dem Möbiusband berühren.

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    In der Einleitung von Griechische Mythologie vertauscht Robert Graves Athena und Hera in Bezug auf die Zuordnung zu Jungfrau/alte Frau, wie ich es auch zeitweise getan hatte, also vielleicht beides wahr, wie Yin und Yang ?
  • Zhuangzis berühmter Schmetterlingstraum:

    “Einst träumte Zhuangzu, dass er ein Schmetterling sei, ein flatternder Schmetterling, der sich wohl und glücklich fühlte und nichts wusste von Zhuangzu. Plötzlich wachte er auf: da war er wieder wirklich und wahrhaftig Zhuangzu. Nun weiss ich nicht, ob Zhuangzu geträumt hat, dass er ein Schmetterling sei, oder ob der Schmetterling geträumt hat, dass er Zhuangzu sei, obwohl doch zwischen Zhuangzu und dem Schmetterling sicher ein Unterschied ist. So ist es mit der Wandlung der Dinge.” (übersetzt von Richard Wilhelm)

    Am selben Tag wo ich den Traum hier zum ersten Mal zitiert hatte, auf den Strassen von Zürich, zwei Schmetterlinge auf einem Lastwagen, 21. Sept. 2016 um 13:34 Uhr. Weiss, rot, schwarz, ein bisschen gelb, sogar ein kleiner Kreis und sie.

    (Bei Apuleius’ Begegnung mit Isis bleibt offen, ob er das “nur geträumt” hatte oder “es wirklich passiert war”.)

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    Das Bild ist von Elena Vizerskaya (Getty Images 108350631); ich habe die Nutzungsrechte dazu zur Sicherheit erworben.
  • (Die laufende Katze der Sektion metamorphose kam in Delphi in Griechenland am Dienstag, dem 4. September 2018 um ca. 13:09 Uhr zu mir, ass etwas von meinem Essen, eine trockene Brezel und Lachs-Jerky, dann, nach ein paar Rülpsern (immer noch ein Junge) und ein wenig Spielen, machte sie ein Nickerchen von etwa 20 Minuten auf meinem Schoss, dann lief sie ungefähr in Richtung des Athena-Pronoia-Tempels weg, wo ich etwas zuvor gewesen war. Während dieser wenigen Minuten gab es für mich keine Zweifel, was zu tun war und fühlte sich so gut an, als hätte ich ein Kind um mich drum zu kümmern. War der AC vielleicht sogar ein Orakel für den AC von π, mit dem Mond vielleicht spät in leuchtenden Quincunxen, oder früh im Frühling mit fast gemeinsamen progressiven Monden ? Oder ein Dreieck mit Flügeln oder vielleicht zwei Verliebte, die einen abgeschieden Weg entlangschlendern ?)

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